CONSCIOUSNESS MIT FATEH SINGH


CONSCIOUSNESS MIT FATEH SINGH

Mit dem erfahrenen Yogi Fateh Singh konnten wir auf verschiedenen Breathwalks tiefe Momente der Ruhe und Achtsamkeit in mitten des hektischen Berlins erleben. Atmen und Gehen sind die zwei natürlichsten Dinge, die wir Menschen tun. Ein Breathwalk integriert Atmen, Gehen und meditative Elemente so in ein Übungsmuster, dass wir effektiver, konzentrierter und vor allem auch entspannter, den Alltag bewältigen können. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unserer Breathwalks, berichteten, wie die Praxis ihre Lebenskraft und geistige Klarheit fördert. Damit sind Breathwalks wichtige Stressbewältigungstools in unserer 24-Stunden-Lichtgeschwindigkeitsgesellschaft, in der wir immer mehr in immer weniger Zeit erledigen müssen. Yogi Fateh Singh wird als Protagonist der Slow Living Conference 2015 entscheidende Perspektiven für ein entspannteres und fokussierteres Leben zu Beginn des 21. Jahrhunderts aufzeigen.

Der gebürtige Hamburger unterrichtet seit 1992 Kundalini Yoga, studierte die Heilkunst Sat Nam Rasayan und führt Gruppen in diese meditativen Fähigkeiten ein. Als staatlich geprüfter Heilpraktiker für den Bereich der Psychotherapie betreibt er mit seiner Frau Seva Kaur eine Yogaschule und eine Heilpraxis in Hamburg-Rahlstedt. Fateh Singh gehört zu den Gründungsmitgliedern des Unternehmens Hari Tea, welches Wissen über Yoga, Kräuterkunde, Naturkost und Design nutzt, um Produkte zu entwickeln, die die positiven Effekte des Yoga durch Genuss erfahrbar machen. Es geht um einen neuen Lifestyle für eine neue Zeit.

Kati Drescher und Ragnar Willer im Gespräch mit Yogi Fateh Singh

Fateh, wie antwortest Du Menschen, die weiterhin glauben, dass die hektische Geschäftigkeit  Wesenszug unserer zeitgenössischen Welt sein muss und Slow Living eine Provokation darstellt?

Jeder Mensch ist auf der Suche nach dem Glück. Allerdings wäre es keine Suche ohne die Möglichkeit mit dem freien Willen verschiedene Dinge auszuprobieren. Wenn jemand hektisch leben möchte und sich womöglich durch andere Ideen in seinem Lebensentwurf provoziert fühlt, sollte man Geduld haben. Je mehr man selbst zur Ruhe kommt, umso absurder kann einem alles andere schon vorkommen. Dies zu akzeptieren ohne alle Leute ändern zu wollen, ist aber auch Teil von „slow living“.

 

Im Nachgang unserer Slow Living Conference haben viele Teilnehmer versucht, Slow Living in ihren Arbeitsalltag einzustellen. Was empfiehlst Du uns, die dem Alltag Genuss und Sinn zurückerstatten wollen?

Es gibt einige sehr schöne Gewohnheiten, die man in den Alltag einflechten kann um mehr im Moment anzukommen. Man braucht die Aufmerksamkeit eigentlich nur auf den natürlichen Fluss des Lebens zu richten. Sei es der Sonnenaufgang, der eigene Herzschlag oder die Schwerkraft, ohne die wir mal locker von der Erde wegfliegen würden wie von einem Riesenkarussell. Eine schöne Übung ist es auch, den Atem zu genießen. Einfach einmal stehen zu bleiben, auf den Atem zu lauschen, ihn im ganzen Körper zu spüren und nichts weiter zu tun.

Letzten Endes ist es immer eine Frage, wie man seine Gedanken zähmen kann. Dass sie mal nicht sonstwo herumturnen in Vergangenheit, Zukunft oder anderen Orten. Oder man zumindest die Fähigkeit entwickelt, sich beim Denken zuzuschauen. Dafür gibt es viele Techniken im Yoga.

 

Fateh, durch Deine Reisen hast Du viele unterschiedliche Länder, Kulturen und Menschen kennengelernt. Glaubst Du, dass Geselligkeit und Gastfreundschaft besonders in jenen Ländern zu Hause sind, deren Lebensformen noch nicht von der Hurry Sickness infiziert sind?

Ja, ganz bestimmt. Glück und Geselligkeit haben auch recht wenig mit Wohlstand zu tun. Das ist mir besonders bei Reisen in Mittelamerika klar geworden. Es wird einfach mehr gelacht ohne besonderen Grund.

 

Im komplexen Lebensumfeld des 21. Jahrhunderts wird die eigene Lebensenergie zu einem zentralen Begriff. Wie lädst Du Deine Energiereserven auf und wie steigerst Du Deine Lebensenergie?

Die Vorstellung einer „eigenen“ Lebensenergie ist leider schon ein Teil des Unglücks der heutigen Zeit. Je weniger man sich selber wahrnimmt als Teil eines viel größeren Spiels, umso weniger Energie hat man letzten Endes. Egal wie groß die Lampe ist die man sich hinstellt, sie wird nie die Sonne überstrahlen. Plus man hat die Stromrechnung. Selbst wenn es einem gelingt „eigene“ Energie freizusetzen, wird sie doch immer den Stachel der Anhaftung in sich tragen und nicht zum Glück führen.

Es ist natürlich trotzdem wichtig Energie zu verspüren. Dies kann man sehr gut mit Atemtechniken erreichen. Im Breathwalk gibt es zum Beispiel ein Programm „Energiereserven regenerieren“, das auch gegen Burnout vorbeugen kann.

 

 

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