FOMO – SIND AUCH SIE BETROFFEN? MEDIENFASTEN MIT ( OFFTIME )


FOMO – SIND AUCH SIE BETROFFEN? MEDIENFASTEN MIT ( OFFTIME )

Beim Warten auf den Bus, in der Mittagspause am Tisch, im Restaurant, an der Bar im Club, auf der Straße, bei Treffen mit Freunden – Smartphones sind aus dem Alltag der Menschen und aus der Öffentlichkeit nicht mehr wegzudenken. Doch was ist es, was uns dazu antreibt, ständig an unseren Geräten zu hängen?

Amerikanische Wissenschaftler erklären diesen Sachverhalt mit der Abkürzung FOMO (Fear of Missing out). Dieser Begriff, der gerade in den Medien kursiert, beschreibt die Angst, ständig etwas zu verpassen. FOMO beschreibt den Druck, ständig im Netz dabei sein zu müssen, besonders in sozialen Netzwerken wie beispielsweise Facebook oder WhatsApp. Die Menschen, die diesem Druck unterliegen, werden Fomotiker genannt. Das Gefühl, eine wichtige Erfahrung oder Begegnung zu verpassen, wenn das Smartphone nicht in der Hand ist, lässt sie alle paar Minuten an ihren Smartphones hantieren. Diese Social-Media-Krankheit kann zu Unruhe, Nervosität, Konzentrationsproblemen und ständiger Ablenkung führen. Das macht sich an unterschiedlichen Verhaltensweisen konkret bemerkbar. Facebook und Co. werden direkt nach dem Aufwachen und vor dem Einschlafen gecheckt, beim gemeinsamen Essen wird das Handy nicht aus der Hand gelegt, beim Arbeiten fällt es schwer, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, weil das Gerät so sehr ablenkt.

Warum empfinden wir diese Angst, ständig etwas zu verpassen? Was kann man gegen FOMO tun? Das Berliner Start-up ( OFFTIME ) hat eine App entwickelt, die uns beim zukünftigen Abschalten unterstützt. Wir sprachen im Vorfeld der Slow Living Conference mit Michael Dettbarn, einem der Gründer von ( OFFTIME ).

Welche Idee steckt hinter der Entwicklung von ( OFFTIME ) und was hat Sie veranlasst das Start-Up zu gründen?
Uns motivierte von Anfang an die Frage, wie man beide Welten – On- und Offline – miteinander in Einklang bringen kann. Wie kann ich im Alltag effektiv ‘Auszeiten’ vom Digitalen nehmen oder meine Smartphonenutzung reduzieren, ohne mich selbst weiter abzulenken, ohne Angst zu haben, etwas zu verpassen und ohne andere vor den Kopf zu stoßen? ( OFFTIME ) gibt Menschen eine Übersicht über die eigene Smartphone-Nutzung und wer möchte, kann mit ( OFFTIME ) effektiver abschalten: Für einen Zeitraum deiner Wahl blockieren wir störende Benachrichtigungen, Anrufe und SMS und schränken den Zugriff auf Anwendungen ein, die Du als Versuchung empfindest. Du tust, was dir wichtig ist und ( OFFTIME ) kümmert sich um alles andere.

Wo kann ( OFFTIME ) bereits heute eingesetzt werden und gibt es bereits Feedback?
( OFFTIME ) gibt Dir z.B. die Ruhe zu recherchieren und zu schreiben, ohne dass dauernd das Telefon klingelt oder Du Dich mit Internet und Apps selbst ablenkst. Auch für die bessere Trennung von Arbeit und Freizeit kann man unsere App wunderbar nutzen. Und denen, die das vage Gefühl haben, zu viel Zeit mit ihrem Smartphone zu verbringen, kann ( OFFTIME ) erstmal Orientierung bieten. Dass wir damit Leuten tatsächlich helfen, haben wir schon in einer Testphase mit rund 100 Nutzern erfahren. Natürlich gab und gibt es auch viele Verbesserungsvorschläge, die wir kontinuierlich umsetzen. Erst kürzlich haben wir eine psychologische Studie mit der Humboldt-Universität zu Berlin begonnen, die zeigen soll, dass ( OFFTIME ) messbare positive Effekte hat.

Als Gründer eines Start-Ups lebt man für sein Projekt, es bleibt wenig Zeit für Entspannung, Familie und Freunde, so jedenfalls das Klischee. Was bedeutet Slow Living Ihnen ganz persönlich?
Natürlich ist die Start-Up-Welt wahnsinnig schnell. Aber das macht ja auch den Reiz aus und ist nicht weiter schlimm, wenn man sich immer wieder Ruhephasen gibt. Wir müssen alle lernen uns und anderen Grenzen zu setzen. Für mich bedeutet das, in meinen Auszeiten voll und ganz bei den Menschen zu sein, die mir wichtig sind. Wenn ich mit meinem 2-jährigen Sohn unterwegs bin, soll mich kein Anruf von der Arbeit und kein Social-Media-Krams auf meinem Smartphone ablenken. Die Zeit beim Toben draußen, aber auch beim Frühstücken oder ins Bett bringen, würde ich für kein Geld der Welt hergeben.

 

Wollen Sie wissen, ob auch Sie von FOMO betroffen sind? Einen Test gibt es hier.

 

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